Reha-Bericht

Hallo meine Lieben! 

Die Reha ist jetzt vorbei und ich bin wieder zu Hause. Drei Wochen können echt schnell vergehen! Ich hab viele Menschen kennengelernt und viel gelernt, vor allem über mich selbst. Aber wie war das denn jetzt genau auf der Reha? 

Ich dachte ja zuerst, dass ich drei Wochen halbwegs allein verbringen werde. Die meisten Patienten in der Reha-Anstalt waren ja doch um einiges älter als ich. Tja, hab ich mich wohl getäuscht, ich hatte sooo liebe Menschen um mich herum! Ich dachte echt nicht, dass man sich in drei Wochen so gut zusammenfinden kann! Und gemeinsam ist man stark – ich hab von den älteren, die schon länger das selbe Problem haben wie ich, immer wieder Tipps bekommen, sie haben mich an schlechten Tagen aufgemuntert und mir immer wieder Mut gemacht. Und nicht nur die anderen Gäste haben zu meinem Wohlbefinden so gut beigetragen, auch meine beiden Therapeutinnen waren einfach wunderbar! 

Da es ja ein Aufenthalt zur Rehabilitation war, musste ich auch selbst ein bisschen aktiv sein – also jeden Tag außer Sonntag zwei Mal Turnen, ein paar Therapien, Bandagierung der Beine, Diät und dazwischen immer wieder an den See spazieren oder mit dem Fahrrad fahren (mit insgesamt rund 120m Bandagen an den Beinen). Ich war eigentlich immer beschäftigt und wenn nicht für die Reha was getan wurde dann hab ich für die Prüfung zum NFS gelernt. Also nie wirklich langweilig geworden dort 🙂 

Und ja natürlich, ich hab gute Ergebnisse erzielt! In drei Wochen 3,3 kg abgespeckt, die Schmerzen sind weniger und ich weiß jetzt, wie ich mit dem Lipödem in Zukunft umgehen muss. Es ist wie meine Katzen: man muss es gut pflegen damit es nicht irgendwann Blödsinn macht und schlimmer wird. Ich muss also auf einiges aufpassen, vor allem um das Risiko zu mindern, dass aus dem Lipödem ein Lipolymphödem wird. Und ich muss meine Sexy Kompressionsstrümpfe in dieser absolut geilen Farbe lila jetzt täglich tragen, darf für den Rettungsdienst aber Ausnahmen machen solange ich es von den Schmerzen her aushalte. Hab ich vorher auch schon gut ausgehalten und da es ja nicbt täglich ist werden die strumpffreien Dienst-Tage mein Lipödem vermutlich nicht gravierend beeinflussen. Was jetzt noch dazu kommt: zu der tollen Strumpfhose sollte ich vorbeugend auch Armstrümpfe tragen, das ist aber gerade noch zur Bewilligung bei der Krankenkasse. Das Beste: ich wurde von VAS 4 (durchgehend spürbarer Schmerz, an schlechten Tagen bis zu VAS 6) auf VAS 2 (durchgehend spürbarer Schmerz) herunter gebracht. So toll *.*

Und wie geht’s weiter? Naja, eben täglich soweit es geht die Strümpfe tragen, auch bei mehr als 30°C. Und Lymphdrainagen, die helfen auch gegen die Schmerzen. Und das Lipödem eben pflegen – also Verletzungen an den Beinen vermeiden (nie mehr draußen barfuß laufen!), Haut gut pflegen, brav die Übungen machen, brav zur Therapie gehen. Tja, und wenn die Schmerzen wieder stärker werden wieder auf Reha. Generell sollte ich ab jetzt einmal jährlich fahren, hilft dabei, dass sich das Lipödem nicht so schnell ausbreitet und mir bleibt im besten Falm das nächste Stadium erspart 🙂 

Ich bin zuversichtlich, dass ich das hinbekommen werde! Ich weiß ja jetzt wie es geht. Und die Strümpfe machen eigentlich auch Spaß, mit der ersten Hose bring ich Farbe ins Leben, die sind Lila. Die zweite wird Hautfarben. Mittlerweile gibt es die ja in allen möglichen Farben, die für die Arme werden wohl grün werden 😅

Es geht mir also gut und morgen habe ich schon wieder den ersten Arbeitstag im Büro und anschließend auch gleich den ersten Nachtdienst. (Dass die Dienste mir in den drei Wochen so sehr fehlen würden hätte ich niemals geglaubt!) Ich lass mich auf keinen Fall unterkriegen, ich pack das schon, habs ja bis jetzt noch immer geschafft 🙂 

Was ich gerade so mache…

Momentan ist es bei mir etwas schwierig, deshalb passiert hier auch gerade nichts. 

Ich bin gerade am anderen Ende von Österreich, bin auf Kur, muss 3 Wochen lang täglich Therapien machen. Die letzten Monate habe ich mich viel mit einer ganz bestimmten​ Krankheit beschäftigt: im November wurde mir bestätigt was ich lange schon vermutet habe – ich habe Lipödem. Was das ist? Fragt Google für genauere Infos, hier bekommt ihr eine Kurzerklärung und einen Bericht wie es mir gerade geht… :)(:

Lipödem ist eine Krankheit von der man immer noch nicht weiß wo es herkommt. Vererbbar? Hormone? Es betrifft fast ausschließlich Frauen, kommt meist nach der Pubertät, nach einer Schwangerschaft oder in den Wechseljahren. Und sie geht nie mehr wieder weg. Aber was macht das Lipödem mit meinem Körper? Es verändert Gewebe, genauer gesagt Fettzellen. Sie wuchern unkontrolliert, egal wie man sich ernährt oder wieviel Sport man macht, Beine und/oder Arme werden immer dicker. An den Stellen kann man auch nicht wirklich abnehmen weil die Fettzellen einfach kaputt sind und deshalb nicht vom Körper als Energiedepot angesehen werden. Außerdem macht das Schmerzen. 

Ich habe Lipödem, bei mir betrifft es die Beine, ich habe Schmerzen und schaue anders aus als andere Frauen in meinem Alter. Und das wird sich nie mehr ändern. Die Schmerzen kann man lindern, aber sie gehen nicht weg. Die kaputten Fettzellen kann man mit einer OP beseitigen, aber es ist eine Fortschreitende Krankheit und sie werden wieder kommen. Das Gewebe ist kaputt, ich werde also immer leicht blaue Flecken bekommen und druckempfindlich sein. Aber das gute daran: es schränkt mich weder in meiner Arbeit im Büro noch beim Rettungsdienst ein! Es ist zwar unangenehm dauernd Schmerzen zu haben, aber da es ein konstanter Schmerz ist bin ich daran gewöhnt und es stört nicht bei der Arbeit. 

Ja und? Warum erzähle ich das? Ach ja, ich bin ja gerade auf Kur, hatte endlich mal Zeit und die Experten um mich um mich ordentlich zu informieren und auch um nachzudenken: Was heißt das eigentlich, so ein Leben mit Lipödem führen? Was kann ich daraus machen, wie kann ich mir selbst helfen?

Tja, die letzten Monate waren hart. Wenn dir mit 23 Jahren gesagt wird, dass du eine beschissene Krankheit hast gegen die man gar nichts unternehmen kann, die wehtut und komisch aussieht, wenn eine Freundin und deine Großmutter fast zeitgleich ganz plötzlich aus deinem Leben gerissen werden, wenn du rundherum nur ausgelacht wirst weil du anders aussiehst… 

Leute ich schei* drauf! Ich bin ich und ich bin stark und ich kann alles schaffen was ich will! So, Kampfansage erledigt, wollte euch damit eigentlich nur sagen: es geht mir gut und ich bin wieder da! Alles geklärt, genug nachgedacht, genug getrauert, genug im Selbstmitleid gebadet – jetzt wird wieder gelebt und ihr werdet wieder mit Geschichten aus dem RD und zwischendurch vermutlich auch vom Lipödem versorgt 🤗

Also dann – lasst den Neustart gelingen! 

Aufruf…Kampf dem Herztod

KAMPF DEM HERZTOD

Da haben sich drei ganz ganz liebe Blogger zusammengetan und wollen mit einer Aktion auf die Gefahren eines Herzinfarktes hinweisen.
Liebe Leute – macht brav mit, es haben sicher viele von euch etwas dazu zu sagen, und wenn es als vollkommen Unbeteiligter bloß Gedanken eines Außenstehenden sind.

Ich mache auf jeden Fall gerne mit =)

Alltagimrettungsdienst Blog

Hallo ihr Blogger.

die Hermione , der Krangewarefahrer und ich möchten gerne zu einer gemeinsamen Aktion aufrufen. Wir wollen, dass die Menschen über die Gefahren eines Herzinfarktes besser aufgeklärt werden und dass diese Krankheit wieder mehr in den Fokus der Menschen gerückt wird.

Deswegen würden wir uns wünschen, schreibt bis Ende Februar einen Artikel über dieses Thema, weil ihr Betroffener seid, jemand deswegen verloren habt oder weil ihr die Menschen darüber infomieren wollt.

Slogan : Kampf dem Herztod

Das genaue Datum werde ich noch bekannt geben.

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Achtung rutschig!

Der Rettungsdienst und der Schnee…

…das ist ja immer so eine Sache.

Ich komm ja aus Österreich, bin in einer Gegend, in der es tatsächlich noch so richtige Winter mit einer Menge Schnee gibt. Also zumindest ein paar Tage im Jahr. Es gibt so Tage, da fällt dann tatsächlich 25cm weißes Zeug vom Himmel und dann wirds ja auch teilweise schwierig für uns. 

Also mal angefangen bei den wintertypischen Verletzungen. Gebrochene Beine und Oberschenkelhalsknochen. Oder Arme. Oder Steißbeinprellungen. Oder Verletzungen durch Verkehrsunfälle, weil sich manche Menschen einfach überschätzen beim Fahren. Oder beim Skifahren. 

Grippe darf man auch nicht ignorieren. Schon gar nicht die Männergrippe. Respiratorische Infekte sind auch so typisch Winter. Plötzlich auftretende Atemnot in der 35°C warmen Wohnung, die seit 3 Wochen nicht gelüftet worden ist, weil ja -10°C draußen sind. 

Aber die Probleme sind ja gar keine richtigen Probleme. Sind Notfälle, gibts im Sommer auch. Richtige Probleme haben wir mit Schnee und Eis schon selbst. So beim Autofahren und so. Oder Patienten mit Trage oder Tragstuhl zum RTW bringen. Da sind dann vor allem die Häuser lustig, bei denen es einen schmalen Weg zum Haus gibt, der im 30° Winkel rauf führt. Und da sollst du dann jemanden mit Atemnot irgendwie runter bringen. Über den Weg. Bergab. Im Schnee. Mit Eis drunter. ACHTUNG RUTSCHIG! 

Oder wenn die Autofahrer vor dir meinen, sie müssen auf der frisch verschneiten Fahrbahn eine Vollbremsung machen, wenn du mit Blaulicht daher kommst. Ist ja schon auf trockener Straße nicht cool sowas, aber bei Schnee? Mensch Leute! ACHTUNG RUTSCHIG! 

Eigentlich wollte ich euch ja hier nur von unseren Problemen erzählen. Aber hier wird noch was drangehängt, weils so gut passt: Bitte liebe Autofahrer, passt auf was ihr tut, wenn wir mit Blaulicht hinter euch her kommen! Vor allem im Schnee. Das kann sehr sehr böse enden, wenn ihr auf spiegelglatter Straße Panik bekommt und eine Vollbremsung macht. Wir sind euch gerade bei dem Wetter absolut nicht böse, wenn ihr normal weiterfährt und in 560m dann in die Bushaltestelle biegt, um uns vorbei zu lassen. Und bitte liebe Hausbesitzer, ich finde die schön geschmückten Wege zu euren Häusern ja wirklich auch hübsch. Auch Schnee sieht da toll aus. Aber bitte räumt doch den Schnee weg wenn es euch möglich ist. Und entfernt das Eis. Kann sonst auch böse enden, für euch genauso wie für uns. Wäre schon nett von euch. Danke schon mal, dass ihr das in Zukunft beachtet. 

Was ich mir noch wünsche? Fußbodenheizung für Straßen und Gehwege und Hauszufahrten und Gartenwege. Dann darf auch ruhig mehr Schnee kommen. 🙂

Adventmärkte

…ausgegebenem Anlass – weil jetzt wieder die Zeit der Märkte und Ausstellungen begonnen hat…
Die Lichter auf den Ständen funkeln, die Leute um die Feuerkörbe herum lachen, die Kinder spielen. Es ist die Zeit des gemeinsamen Wartens, und wo macht man das lieber als am Christkindlmarkt?
Der Glühwein schmeckt und ist schön warm.
Hauptsache man kann sich wieder hübsche Dinge kaufen, mit denen man die Wohnung für die Weihnachtszeit aufhübschen kann oder auch Geschenke und Kekse.
Und Hauptsache der Glühwein schmeckt und wärmt bis zu den Zehen.
Es hat noch nicht geschneit, es sind fast schon angenehme Temperaturen draußen. Den Wintermantel braucht hier noch niemand, es reicht die Jacke, man steht ja eh beim Feuerkorb.

Es ist Sonntag vormittag, der erste Advent, und der Christkindlmarkt der kleinen Stadt findet wie jedes Jahr an diesem Wochenende bei der Kirche statt.
Im Hof stehen die Stände und verkaufen Glühwein, in den großen Räumen der Kirche findet man die Handwerks- und Kunstausstellung. Es ist halb 11 Uhr vormittags, die Kirche ist gerade vorbei und man trifft sich noch auf einen Punsch und ein paar Kekse, bis zum Mittagessen ist ja noch etwas Zeit.
Das Gedränge startet nach der Kirche, es ist ein kleiner Markt in einer winzig kleinen Stadt. Aber er ist wunderschön, angenehm ruhig und jeder kennt jeden.

 

Gemütlich sitzen wir beim zweiten Kaffee diesen Sonntag und reden über die schon erlebten Einsätze heute. Es ist ein ungewöhnlicher Tag, seit 7 Uhr morgens hatten wir schon vier Einsätze, in unserer Gegend um diese Zeit schon recht viel.
Es wird gemeinsam gelacht und schön langsam überlegen wir auch, was wir denn heute mittags zu Essen holen wollen.
Da läutet plötzlich mein Telefon, auch der Pager schlägt kurz darauf an und scheucht uns zum RTW.
Bewusstlosigkeit, Effektive Atmung, im Zusatztext steht geschrieben: 65j/m, nahezu umgekippt, schweißig. Wir fahren gemeinsam mit dem NEF hin – Einsatzort ist die Kirche. Dass heute Adventmarkt ist habe ich total vergessen…

 

Beim vorderen Tor zum Kirchenplatz erwartet uns niemand, wir entscheiden uns daher die hintere Zufahrt zu nehmen. Und wirklich, eine Dame wartet schon auf uns, wir parken uns ein und entdecken den Adventmarkt. Hilfe, damit haben wir nicht gerechnet!
Ich nehme den Notfallrucksack, mein Kollege kommt mit dem restlichen Equipment nach und gemeinsam folgen wir der Ehefrau des Patienten durch das Gedränge.
Ganz gemütlich gehen die Damen und Herren Kirchen- und Marktbesucher umher, gemütlich durchkommen mit dem großen Rucksack geht hier nicht, ich muss immer wieder die Stimme heben und mir Platz verschaffen, um nicht mit den vielen Menschen zusammenzustoßen.
Wir werden in die Ausstellung gelotst, als erstes fällt mir die schlechte Luft auf und als zweites die Menschenmassen. Erst dann entdecke ich ein Grüppchen, dass rund um einen Mann steht, der auf einem Stuhl sitzt. Ich gehe hin, mache mir auch hier ein bisschen Platz und sehe mir den Mann einmal an.

Der Patient schwitzt starkt, ist blass im Gesicht. Er kann frei sprechen, sein Puls ist etwas erhöht bei ca. 100/min und nicht allzu gut tastbar. Die Ersthelfer haben ihn auf einen Stuhl gesetzt und ein kaltes Tuch in den Nacken gelegt. So der Ersteindruck. Im Schema:
A – keine Beschwerden
B – keine Beschwerden
C – blass, schweißig, schlecht tastbarer Puls
D – orientiert, keine Schmerzen, genauere Untersuchung später
E – Blutdruck manuell bei dem Lärm nicht mit Stethoskop messbar, systolischer Wert durch palpatorische Messung aufgrund schlecht tastbarem Puls nicht erhebbar, wir warten auf die automatische Blutdruckmessung des EKG-Geräts. Temperatur bei Ohrmessung 36,6°C.
Jetzt trifft auch gerade der Notarzt ein, ich mache eine ganz kurze Übergabe – viele Daten haben wir ja noch nicht. Die Blutdruckmessung ergibt 105/75, recht wenig für einen großen, stämmigen Mann.
Die Anamnese ergibt, dass der Herr normalerweise zu hohen Blutdruck hat und deshalb auch Tabletten nimmt.

Noch während wir mit ihm reden, hört der Mann auf zu schwitzen und auch die Hautfarbe wird wieder ein bisschen rosiger. Beim Sprechen merkt man ihm an, dass er jetzt auch wieder mehr Kraft hat. Er möchte nur noch heim, möchte nicht mit ins Krankenhaus. Mit Einverständnis der Notärztin begleiten wir ihn noch zum RTW, warten dort bis seine Frau das Auto geholt hat und lassen ihm einen Revers unterschreiben.
Warum schreibe ich hier jetzt eigentlich einen Blogartikel zu einem stinknormalen Standardeinsatz? – Wegen der Problematik mit Menschenmassen.
Ja, ich bin der Meinung es kann so schnell zu Problemen kommen.
Schon beim Durchschlängeln bis zum Patienten hatten wir es nicht unbedingt leicht. Ich ging mit ausgetreckten Händen voran und versuchte die Menschen sanft zur Seite zu schubsen, damit wir wenigstens halbwegs ohne Zusammenstöße und hoffentlich doch zügig in Richtung Patient weitergehen konnten. Beim Patienten angekommen erwarteten uns gleich etliche Adventmarktbesucher, die den Herrn alle kannten und sich verständlicherweise Sorgen machten. Alles schön und gut, aber manchmal ist es eben nur gut gemeint und in Wirklichkeit störend. Dauernd haben die Freunde unseres Patienten ihn gefragt wie es ihm denn gehe und ob es schon besser gehe und was denn überhaupt passiert wäre – der Patient konnte sich in dem ganzen Geplapper nicht mal wirklich auf mich konzentrieren, es wurde immerhin aus allen Richtungen auf ihn eingeredet. Außerdem rückten die Menschen immer näher heran, auch nachdem ich mal gesagt habe, sie sollen uns doch bitte ein bisschen Platz machen. Mit jeder Minute wieder ein Stückchen näher – ich hatte schon Angst, dass jemand bald in unseren Rucksack tritt.

Eine Aussage hat mich wirklich maßlos aufgeregt. Wir sind gerade am Zusammenpacken, wollen den Patienten noch nach oben zu seinem Auto begleiten, da kommt plötzlich eine Dame her, die schon einige Zeit hinter mir gestanden ist. Sie spricht den Patienten an, kennt ihn anscheinend, und fragt, ob es ihm gut gehe, sie habe erst jetzt gerade registriert, dass das hier ein echter Einsatz und keine Schauübung ist!
Warum mich das so aufgeregt hat? Weil es die Probleme beim durchkommen durch die Menschenmassen erklärt und ich das aber einfach nicht verstehen kann.
Aus meiner Sicht: Ich mache Platz, wenn ich privat unterwegs bin und Blaulicht und/oder hastende Uniformierte sehe, ich weiß, hier ist etwas passiert und die brauchen jetzt mal Platz zum durchgehen und arbeiten.
Ich denke aber, dass viele Menschen uns schon als so selbstverständlich ansehen, dass sie uns sogar schon übersehen. Es half mir nichts mit bloßer Stimme Platz zu machen („Entschuldigung ich müsste hier bitte schnell durch“), ich erntete nur verständnislose Blicke. Es half auch nichts den gaffenden Menschen zu sagen sie sollen uns bitte Platz machen, sie rückten trotzdem weiter heran als ob ich nichts gesagt hätte. Und dass ein Einsatz, bei dem fünf in auffälliger Uniform angezogene Menschen zu einem offensichtlich nicht ganz gesunden Menschen hasten, mit einer Schauübung, die nicht in dem Tagesplan des Adventmarktes aufscheint und mitten unter hunderten Menschen anstatt in einem abgesperrtem Bereich stattfindet, dass so ein Einsatz unter diesen Bedingungen mit einer Schauübung verwechselt wird – das finde ich wirklich traurig. Denn selbst bei einer Schauübung gehe ich nicht so nahe ran!

Die Sache mit den Freiwilligen…

Ich bin freiwillige Rettungssanitäterin. Und das bin ich gern.

Ich lese in vielen Blogs über den Rettungsdienst. Die meisten davon sind aus Deutschland und damit meist von beruflichen Sanitätern/Feuerwehrmännern.

Ein Blog hat mich wirklich sehr fasziniert, da habe ich allerdings auch gelesen, wie die Hauptberuflichen das mit den Freiwilligen so sehen – und ich komm mir gerade ein bisschen verarscht vor. In dem Beitrag wird nämlich auch Österreich als Negativ-Beispiel genannt. Weil hier eigentlich alles auf den Freiwilligen aufbaut.

Mal kurz zu meiner Ausbildung:
Rettungssanitäter-Kurs zu Beginn der Ausbildung, den machen alle, auch unsere HAs irgendwann mal.
Innerhalb von zwei Jahren dann eine Rezertifizierung (durch Arzt geprüfte Reanimation zur Kontrolle, ob ich das eh noch kann) und eine gewisse Anzahl an Fortbildungsstunden – müssen die Hauptamtlichen (HAs)  bei uns auch machen.
Jedes mal, wenn sich in den Standards etwas ändert, müssen wir freiwilligen RS das als Pflichtfortbildung lernen – auch wie die HAs.
Und daneben müssen wir auch noch so Fortbildungen machen – und ratet mal, wer das noch machen muss. Da können wir uns aber aussuchen welche das sind. Teilweise gibt es Jahresthemen, die dann mit Pflichtfortbildungen verbunden sind.
Es müssen bei uns also die HAs genauso wie die freiwilligen RS dieselben Fortbildungen machen – je nach Ausbildungsstufe (RS/NFS/Kompetenzen) sind das ein bisschen andere Dinge.

Ich kann mich natürlich auch über die geforderten Mindeststunden hinaus fortbilden, außerdem kann ich auch die Ausbildung zum Notfallsanitäter machen – auch mit den Kompetenzen. Also darf ich im Endeffekt gleich viel wie unsere HAs und bin auf dem gleichen Ausbildungsstand.
Und wo liegt jetzt das Problem? Nur weil ich Freiwillig bin, bin ich noch lange nicht schlechter ausgebildet als unsere hauptberuflichen Kollegen…

Thema war auch, dass Freiwillige den HAs die Arbeitsplätze wegnehmen.
Nicht jeder Sani will HA werden. Ich wurde selbst schon gefragt, ob ich beruflich einsteigen würde. Ich hab ein tolles Angebot bekommen, würde mehr verdienen als in meinem Bürojob – aber die Lust daran würde mir auch schnell vergehen. Ich mache das gern als Freiwillige, wenn ich mal Abstand von der ganzen Materie brauche, kann ich mir diesen nehmen.

Ein anderes Argument war auch, dass die Ehrenamtlichen keine Routine hätten.
Ich habe im vorigen Jahr als Freiwillige knappe 1.500 Stunden freiwilligen Dienst gemacht, bin in meinem 2-Jahres-Zyklus mit den Fortbildungen jetzt zur „Halbzeit“ weit über den verlangten Stunden und bin gerade dabei, einen berufsbegleitenden Notfallsanitäter-Kurs zu finden. Soviel zum Thema Routine.

Klar gibt es auch die Negativ-Beispiele, die kaum Dienststunden haben und keine Fortbildungen besuchen. Oder die, die Stunden haben aber keine Kurse belegen. Die werden aber auch zum Gespräch geladen und dann „aussortiert“ falls sich die Situation nicht ändert.
Oder die „Blaulichtgeilen“ – aber das kann genauso gut einer sein, der das Hauptberuflich macht, nur um vor seinen Kumpels mit dem coolen Beruf prahlen zu können. Manchen ist es ja egal, wo und was sie arbeiten, Hauptsache die Kohle und die Anerkennung stimmen (wobei das beim Rettungsdienst ja beides Streitthemen sind).

Es gibt auch in Österreich Systeme mit nur Hauptberuflichen – die Berufsrettung der Stadt Wien zum Beispiel. Auch bei uns am Land in meiner Organisation gibt es einige Hauptberufliche – bei uns um den Tagesbetrieb zu gewährleisten und die Dienstplanung zu übernehmen. Aber wirklich lange, auf Lebenszeit, macht von denen keiner seinen Job. Sie haben vorher einen anderen Beruf erlernt und gehen irgendwann zurück zu dem oder in einen anderen. Aber bleiben tun sie oft keine 10 Jahre – einige wenige ausgenommen.
Viele Freiwillige aber bleiben „ihr Leben lang“ dabei. Wir haben auch für die älteren, die im Rettungsdienst einfach nicht mehr fahren können oder dürfen, noch genug Aufgaben. Die wechseln dann einfach vom RTW zum sozialen Dienst. Und es macht ihnen immer noch Spaß. Das ist ein Teil ihres Lebens, ihr liebstes Hobby.

Der Dienst ist auch mein liebstes Hobby. Ob sich das irgendwann mal ändern wird? Keine Ahnung, aber ich bin ein sozialer Mensch, könnte das aber (momentan) nicht beruflich machen. Vielleicht kommt irgendwann der Punkt an dem ich bereit dazu wäre. Oder der Punkt, an dem ich gar nicht mehr will.

Es gibt diese und jene – die bemühten und die, die das alles nicht so eng sehen. Und die gibt es bei den HAs genauso wie bei den Freiwilligen. Man sollte das aber auf keinen Fall verallgemeinern – wie es in dem anfangs erwähnten Blogbeitrag gemacht wurde.

Ich helfe gerne – sehr gerne sogar.
Ich weiß auch, dass mir das beruflich momentan keinen Spaß mehr machen würde.
Ich weiß auch, dass ich unglücklich wäre, wenn ich nicht mehr als freiwillige RS helfen dürfte/könnte.
Fortbildungen machen mir auch Spaß, ich lerne ja gerne Neues dazu. Und ich will meinen „Job“ ordentlich machen und auf dem neuesten Stand sein, damit ich auch wirklich gut helfen kann. Deswegen mache ich das. Und deswegen mache ich es freiwillig.

Fragenstöckchen

Fragenstöckchen von Hermione

Ein bisschen spät aber doch habe ich registriert, dass Hermione mir ein Stöckchen zugeworfen hat!
Nun, hier hast du deine Antworten liebe Hermione!
Und nein, ich musste nicht Dr. Google fragen was Patronus und die Karte des Rumtreibers sind 😉

Also, hier sind die 11 Fragen, die mir Hermione gestellt hat und die ich mit Freude beantworten durfte:

  1. Warum bloggst du?
    Hm, das ist wohl eine gute Frage. Ich brauche hier aber nicht einmal wirklich lange für die Antwort überlegen, ich will mir auch nichts besonders kreatives ausdenken. Ich sag euch einfach die Wahrheit.
    Ich lese schon einige Zeit etliche Blogs. Besonders Hermione mit ihrem Rescue Blog und Paul und sein Alltag im Rettungsdienst haben mich inspiriert. Und dann kam mir Anfang des Jahres ein Gedanke:
    Ich finde gerade bei den Blaulichtorganisationen sollte man reden (soweit der Datenschutz es zulässt natürlich). Gerade mit Kollegen muss geredet werden. Warum? Ich habe für mich selbst zwei Gründe: Austausch und Verarbeitung. Ja, das ist mir beides sehr wichtig.
    Mir reicht es nicht einfach nur mehr die Blogs der anderen zu lesen. Ich lese hier so viele deutsche Rettungsdienst-Blogs, ich bin begeistert, ich lerne. Aber ich habe nirgends einen Blog eines österreichischen RS/NFS/… gefunden. Und ja, ich teile meine Geschichten gerne und hab euch deshalb meinen Blog aufs Auge gedrückt. Man soll doch wissen, was bei den Nachbarn so abgeht oder? 😉
    Ja, und das mit der Verarbeitung? Reden hilft, Erlebtes zu verarbeiten. Das lernen wir alle schon zu Beginn der jeweiligen Ausbildung – egal ob Ehrenamtlicher RS, hauptberuflicher NFS, Medizinstudent. Wer Leid erfährt soll darüber reden um sich zu erleichtern. Ich war aber schon immer anders. Ich verarbeite belastende Situationen durch Schreiben besser als durch bloßes Erzählen. =)

 

  1. Hast du schon einmal einen Artikel so richtig bereut?
    Nicht auf diesem Blog. Ich hatte ja schon zwei Blogs davor. Einen Foto-Blog und einen, indem das kleine pubertierende Rettungsmädchen etwas über das Leben herumsinnieren musste. Und ja, im Nachhinein bereue ich meine pubertäre Lebenskrise und jeden einzelnen Blogpost aus dieser Zeit zutiefst 😉

 

  1. Welche Form nimmt dein Patronus an?
    Ein Rabe.
    Raben sind schöne, stolze Tiere und die intelligentesten unter den Vögeln.
    Mein Patronus wäre also ein Rabe.

 

  1. Wo siehst du dich heute in einem Jahr?
    Das ist immer eine sehr böse Frage finde ich.
    Ich habe keine allzu großen Erwartungen für meine Zukunft, ich wünsche mir ab und zu, dass meine Zukunft so oder so aussehen sollte, aber zwei Wochen später hab ich schon wieder andere Pläne. Selbst ein Jahr voraus möchte ich nicht genau definieren, wie ich  leben will. Ich wurde von meinen eigenen Erwartungen schon zu oft enttäuscht, es ändern sich die eigenen Interessen und es pfuscht jemand oder etwas in die Träume hinein.
    Es gibt momentan nur einen einzigen Wunsch, den ich bis in einem Jahr erfüllt haben möchte: Ich möchte die Abschlussprüfung zum Notfallsanitäter positiv gemeistert haben. Mehr erwarte ich mir nicht von den kommenden 365 Tagen. Alles andere soll mich überraschen.

 

  1. … und in fünf Jahren?
    Seht euch die Antwort zu Frage 4 an. Also wird sich mein 5-Jahres-Plan wohl selbst erklären.
    Einzig auch hier ein Wunsch: Ich möchte nicht stehen geblieben sein. Ich möchte mich weiterbilden, Neues entdecken und lernen. Ich will nicht auf dem heutigen Stand bleiben.

 

  1. Wenn du nicht machen würdest, was du heute machst, in welche berufliche Richtung hätte es dich alternativ verschlagen?
    Ich bin beruflich gesehen noch nicht an dem Punkt, an den ich hin will. Momentan arbeite ich als Bürokauffrau („Tipse“).
    Ursprünglich war die Idee, Sozialpädagogin zu werden und später Soziale Arbeit zu studieren um mit Jugendlichen auf der Straße zu arbeiten. Diese Idee hab ich dann nach 2 ½ Jahren Ausbildung wieder verworfen. Ich brauchte Zeit um mich zu entscheiden, was ich denn wirklich mein Leben lang machen will. So direkt nach der Schule schon entscheiden, wie man sein Leben verbringt, da kann doch nicht jeder die richtige Wahl treffen. Also ging ich vorerst mal ins Büro, um mal was zu haben.
    Aber was wird meine Alternativlösung sein? Wo werde ich landen? Ich weiß es nicht. Ich bin momentan auf gutem Weg in meinem Ehrenamt als RS bzw. bald NFS vieles zu lernen. Vielleicht werde ich das irgendwann auch mal beruflich machen. Oder ich gehe doch noch studieren – Medizin hat mich immer schon fasziniert. Oder es kommt doch ganz anders weil wegen à siehe Antwort zu Frage 4 & 5 😉

 

  1. Was betrachtest du als deine bisher herausragendste Leistung?
    Den ersten Schritt machen und mir Hilfe suchen.
    Ich leide/litt unter Depressionen und habe ewig gebraucht, da wieder rauszufinden. Der erste Schritt war der wichtigste. Danach ging alles ganz leicht. Aber sich eingestehen, dass man Probleme hat und sich öffnen und das jemandem mitteilen – das war eine Überwindung, die ich stolz als herausragendste Leistung in meinem Lebenslauf präsentieren würde.

 

  1. … und was wäre in deinen Augen das tollste, das du erreichen könntest?
    So blöd und kitschig es auch klingen mag: meinen Frieden finden.
    In Ruhe und vollkommen zufrieden sagen „So, das war’s, ich bin an dem Punkt, der mich glücklich macht und daran wird nichts und niemand mehr etwas ändern können.“
    Das will ich erreichen. Mit diesem Gefühl will ich sterben.

 

  1. Fändest du Unsterblichkeit erstrebenswert? Begründe deine Entscheidung.
    Nein. Einfach nein. Absolut nicht.
    Wenn alle unsterblich wären, was würden wir dann machen? Wir hätten bald gar keinen Platz mehr auf der Erde. Wir würden alle Wälder abholzen müssen, um Häuser für so viele Menschen zu erbauen – und würden daran ersticken. Wir hätten mehr und mehr Feinde, würden mehr Kriege führen – es kann dabei ja sowieso keiner sterben.
    Das Leben wäre außerdem irgendwann langweilig denke ich. Ja, man könnte so viele Dinge machen, für die man vielleicht als Normalsterblicher keine Zeit hat – aber dann? Irgendwann hat man alles gemacht, alles erreicht. Man hat Zeit, wenn man nicht will schiebt man etwas auf unbestimmte Zeit auf – wird schon nicht davonlaufen, kann es gar nicht. Besuch bei Oma? Klar, vielleicht in 20 Jahren wieder, da ist sie dann 119 Jahre alt. Sterben tut sie eh nicht.
    Nein. Einfach nein. Absolut nicht.

 

  1. Was nervt dich an deinen Kollegen oder Kommilitonen am meisten?
    Ach, da würde mir einiges einfallen. In der Arbeit (Bürojob) genauso wie im Rettungsdienst.
    Da das hier aber ein RD-Blog ist…. =)
    Was mich am meisten nervt – Blaulichtgeilheit! Ja, es gibt sie tatsächlich. Es gibt Kollegen (hauptberuflich wie auch ehrenamtlich),  die sind total zickig wenn sie mal am KTW fahren müssen. Unerträglich wenn sie zum dritten Mal am Tag eine Dialysefahrt abwickeln müssen. Und wenn sie dann am RTW sitzen und der Pager ihren geliebten Alarmton spielt – plötzlich sind sie motiviert wie sonst wer. Ich hätte zwar noch nie jemanden gesehen, der sich tatsächlich freut über einen Einsatz, aber die Motivation steigt bei manchen wirklich rapide an. Und das verstehe ich einfach nicht. Und es nervt mich auch (vor allem wenn ich mit diesen Kollegen am KTW bin).

 

  1. Wenn du einen Unsichtbarkeitsumhang oder die Karte des Rumtreibers hättest, was würdest du damit anstellen?
    Ich würde die Karte wählen.
    1. Würde ich nachsehen wo meine Mum gerade ist (und ob sie noch lebt!) wenn sie mal wieder den ganzen Tag grundlos nicht erreichbar ist.
    2. Wäre es manchmal ganz nützlich um Patienten zu finden, die mal wieder irgendeine wirre Ortsangabe beim Notruf angegeben haben.
    3. Da würden mir schon ein paar Leute einfallen, denen ich damit ganz gut aus dem Weg gehen könnte 😉

 

 

So, und was mache ich jetzt? Ich geb’s zu: Ich kenn hier einfach noch zu wenige Blogger/innen, als dass ich mich trauen würde, jemandem mein Stöckchen zuzuwerfen.
Ich stelle hier jetzt trotzdem ein paar Fragen in den Raum – fühlt euch bitte eingeladen sie zu beantworten 😉

1. Bereust du eine Entscheidung in deinem Leben so richtig? Hast du den falschen Weg gewählt und wünscht dir heute, du dürftest an dieser Kreuzung in deinem Leben nochmal neu wählen, wohin die Reise gehen soll?
2. Der perfekte Start in den Tag…?
3. Was war das absolut Dümmste, das du jemals getan hast? Mutprobe, Wette, im Rausch,… Erzähl die ganze Schandtat!
4. Eine Sache, die du im Leben niemals machen würdest.
5. Fünf Dinge, die du unbedingt machen willst.
6. Warum bloggst du?
7. Wenn du einen Tag jemand ganz anderer sein könntest, wer wärst du und was würdest du machen (ohne dass eine deiner Taten im Endeffekt Einfluss auf dich oder jemand anderen hat)?
8. Stadt oder Land? Wo bist du lieber?
9. Erkläre, was für dich „Glück“ ist.
10. Wie bist du hierher gekommen? Auf meinen Blog?
11. Mach dir selbst ein ehrliches Kompliment und teile es hier mit uns allen!

 

…ich halte das schon aus…

Ist ja kein Geheimnis, ich bin so eine kleine Rebellin. Ich hab mittlerweile drei Tattoos, die nächsten beiden sind in Planung. Jetzt wurde es aber mal Zeit für die ersten Piercings.

Spontan bin ich Mittwoch nach der Arbeit ins Piercingstudio gefahren, hab mir ausgesucht, welche ich will und bin dann beim Vorbereiten mit der Piercerin ins Reden gekommen.
Da es mich natürlich interessiert, haben wir so geredet ob sie schon Notfälle hatte beim Piercen – Leute die umgekippt sind und die Rettung brauchten. Natürlich hatte sie so etwas schon erlebt. Bin ja selbst schon mal im Dienst zu jemandem gefahren, der beim Tätowieren einen kleinen Kollaps hatte.
Gescherzt haben wir auch, eh klar. Bin ja Sani, mir macht sowas nichts. Schmerzen halt ich aus und Verletzungen seh ich oft, also macht mir Blut auch nichts. Ich halt das aus.

Und dann wurde es ernst. Erster Stich im Ohr, alles gut. Von ihr nur so ein „siehst du, dir passiert nichts, alles gut.“ Von mir dann noch „klar, is ja nix, hatte schon Ärzte, bei denen hat mir der Venenzugang mehr wehgetan.“ *Gelächter*
Tat ja wirklich nicht weh. Kurzer Stich und fertig.

Dann kam der zweite. Direkt unter dem ersten Piercing sollte das zweite liegen. „Auf los geht’s los.“ Zack, bumm, durch war die Nadel. Tat ein bisschen mehr weh als das erste, aber auch nicht sonderlich. Alles gut.
Und dann… Während sie den Stecker durch das gerade gestochene Loch in meinem Ohr, zog wurde mir plötzlich schwindlig. Na toll – gerade noch reden wir blöd und jetzt passiert es mir selbst. Mir war kurz so richtig schwarz vor Augen.

Hinlegen, Traubenzucker essen, Wasser trinken. Erste Hilfe hat sie drauf, die Piercerin, aber in dem Job musst du auf sowas auch gut vorbereitet sein.
Es ging mir schnell wieder besser, spätestens nach der Meldung „Sollen wir die Rettung holen?“ und ihrem unterdrückten Grinsen dabei war wirklich wieder alles gut.

Fazit: Auch Rettungsdienstpersonal ist nicht immer fit genug, so Kleinigkeiten, über die wir auch im Dienst manchmal schmunzeln müssen, ohne Hoppala auszuhalten.
Da denkst du also, dir geht es gut…
Da denkst du, du hast schon so viele Nadeln gesehen…
Und dann macht bei einer winzigen Nadel dein eigener Kreislauf plötzlich schlapp.
War mir im ersten Moment etwas peinlich, ist aber in Wirklichkeit nur menschlich. Und sollte ich wieder mal jemanden im Dienst holen müssen, der wegen einer Blutspende oder beim Tätowieren kollabiert, werde ich mich wohl ab jetzt immer an meine eigene Erfahrung mit der Nadel und dem Kreislauf erinnern 😉

Piercing

Diese beiden bösen Kügelchen… 😉

so ruhig hier…

Vor drei Wochen hab ich euch erzählt, dass ich selbst im Krankenhaus gelegen hab. Es waren ja nur drei Tage und mittlerweile ist alles wieder in Ordnung, ich bin auch wieder Arbeiten.

Trotzdem komme ich momentan nicht dazu hier noch wirklich was zu Schreiben.
Es geht bei mir Privat gerade drunter und drüber, meine Kätzchen halten mich auf Trab und ich muss immer noch Sachen in der Arbeit aus dem 2-wöchigen Krankenstand aufholen.

Ach ja, und Dienst hab ich nebenbei ja auch noch, genauso wie Kurse!
Ich erlebe also weiterhin alle möglichen und vor allem unmöglichen Dinge im Rettungsdienst und halte sie auch weiterhin für euch fest. Momentan aber leider nur im Notizbuch.

Sobald ich wieder mehr Zeit finde (Oh lieber September, bitte rück doch endlich näher!) erwarten euch hier natürlich noch etliche neue Stories.

 

Bis dahin, schönes Diensten noch an alle RD- und FW-Menschen und allen anderen viel Spaß bei was auch immer 😉

Gast

Normalerweise komme ich in unser „Stammkrankenhaus“ in Uniform und bring Patienten oder hole sie ab. Es ist ein kleines Krankenhaus, jeder kennt jeden dort. Alle kennen also auch mich.

Vorteil? Nachteil? Naja…

Ich kam selbst zur Anmeldung, ließ mich für die Ambulanz aufnehmen zur Erstbegutachtung eines Wehwehchens. Schon der Portier grinste mich an, als ich meinte „Servus, heute melde ich mich selbst an.“

Der Arzt in der Ambulanz wusste, dass ich vorbei komme, ich hatte vorher mit ihm telefoniert. Trotzdem grinste er mich natürlich auch an. Als dann noch mein Lieblings-Pfleger dazu kam, hatten wir den größten Spaß, obwohl ich ziemlich starke Schmerzen hatte.

Es war Sonntag abend und ich sollte gleich hier bleiben, der Doc wollte in der Nacht noch operieren. Na gut, wie der Chef sagt. Um halb 10 Uhr nachts ging es dann in den OP. Als dort die Anästhesie mitbekam, wer und was ich bin und dass ich sowohl meinen operierenden Arzt als auch seine Assistenz kenne, lief auch noch im OP ungezwungen und locker der Scherz. War für mich ganz angenehm, so wurde ich abgelenkt von der Tatsache, dass ich hier vor den Menschen am OP-Tisch liege, die ich sehr oft im Dienst sehe.

Es war eine kurze Operation, ich wurde noch im OP halbwegs wach. Ich kann mich nicht mehr erinnern was geredet wurde, ich weiß aber noch, dass sie auch da alle gelacht haben. Alles ganz locker.

Die paar Tage die ich zur Beobachtung noch auf der Station bleiben musste vergingen recht schnell. Alle Schwestern und einige Ärzte wussten, dass ich mich so halbwegs mit der Materie auskenne – ich hab ihnen geholfen beim zusammenbauen meiner Infusionen etc. Ich war mit allen per Du und es war richtig angenehm.

Ist es also Segen oder Fluch, die Belegschaft des KH zu kennen, in das man selbst eingeliefert werden könnte? Ist es blöd, dass man die Leute kennt, vor denen man nackt am OP-Tisch liegt? Ist es unangenehm, die Schwestern zu kennen, die einem tagelang bei den kleinsten Kleinigkeiten im Alltag helfen müssen?

Naja, ich hatte etwas Zweifel, ich hab überlegt in ein anderes Krankenhaus zu fahren. Im Endeffekt bin ich aber froh dort gewesen zu sein. Ja, ich hatte etwas Angst vor der OP, aber durch diesen lockeren Umgang miteinander und eben auch weil ich fast alle kannte fiel mir das alles um vieles leichter.

Ich würde wieder dorthin gehen, wo ich die Ärzte und Schwestern kenne.